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130 Südtiroler diskutierten in Bruneck

Nach dem ersten Open Space in Bozen war auch das Interesse in Bruneck groß – über 130 Personen nahmen an der Veranstaltung teil und diskutierten mit.

In der Mittelschule „Josef Röd" in Bruneck hat am Samstag, den 30. Januar 2016 der zweite Open Space des Südtirol-Konvents stattgefunden. Die Open Space-Veranstaltungen bilden die erste Phase des mehrstufigen Prozesses des Südtirol-Konvent und stellen die Vorschläge der Bevölkerung in den Mittelpunkt. Die einbrachten Themen sind Grundlage für die Arbeit des Forum der 100 und des Konvent der 33, die ab April tagen werden.

Wie schon in Bozen, war auch in Bruneck der Andrang groß und die 35 diskutierten Themen ähnlich. Teilnehmerinnen und Teilnehmer jeder Altersgruppe tauschten sich u.a. über doppelte Staatsbürgerschaft, Grundsäulen der Autonomie, Ortnamensgebung, Proporz, Schule, Sportautonomie, Steuerhoheit, Unabhängigkeit und Vollautonomie aus. Allerdings wurden auch Themen, die in Bozen noch nicht auf der Tagesordnung standen, wie Abstimmung über die Zukunft Südtirols, Begnadigung der Südtirol Aktivisten, Einwanderungspolitik, Gesundheit und Konsumentenschutz, Nachhaltigkeit und globale Verantwortung vorgebracht.

Die anwesenden Präsidiumsmitglieder des Südtiroler Landtages, Maria Hochgruber Kuenzer und Roland Tinkhauser, betonten die Rolle des Landtages als Garanten für den Prozess.

„Für mich persönlich war es eine große Freude, dass nach dem ersten Open Space in Bozen, auch in Bruneck sich viele Südtirolerinnen und Südtiroler einfanden. Man sieht, dass den Menschen die Zukunft unseres Landes am Herzen liegt", betonte Hochgruber Kuenzer. „Dieser Südtirol-Konvent ist eine einmalige Chance für alle sich mit dem eigenen Land und der eigenen Identität auseinanderzusetzen."

Roland Tinkhauser unterstrich die Wichtigkeit der Zuhörerrolle der Politiker im Südtirol-Konvent. „Die sachliche Ebene und der intensive Austausch zwischen den Bürgerinnen und Bürgern haben mich besonders beeindruckt. Als Politiker ist es wichtig, in diesem mehrstufigen Prozess in die Zuhörerrolle zu schlüpfen und auf die Bedürfnisse und Anliegen der Teilnehmer zu hören", so der Präsidialsekretär.

Wissenschaftler der EURAC, die den Prozess begleiten, betonten, dass man sich neben den Open Space-Veranstaltungen auch auf der Webseite www.konvent.bz.it mit Ideen und Vorschlägen einbringen kann. „Auf der Webseite sind bereits die Ergebnisse des ersten Open Space nachzulesen. Auch die Ergebnisse von Bruneck werden ab Donnerstag online sein", bestätigten Elisabeth Alber und Marc Röggla.

„Mir ist hier besonders bewusst geworden, wie wichtig die Teilnahme der Bürgerinnen und Bürger bei diesem Prozess ist. Je unterschiedlicher und vielfältiger die Vorschläge der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind, umso größer ist der Mehrwert des Konvent für die Zukunft Südtirols", fasste Hochgruber Kuenzer am Ende der Veranstaltung zusammen.