Identität stärken - Unabhängig werden

Autonomiekonvent, was soll das? Die Antwort kann ganz einfach sein. 1.) Die derzeitige Autonomie wird in Südtirol grundsätzlich als etwas Positives gewertet. Auf die identitätserhaltenden Prinzipien der Autonomie will kein Südtiroler, der bei Vernunft ist, verzichten. Dazu gehören Ansässigkeitsklausel, Proporz und muttersprachliches Prinzip als nichtverhandelbare Grundprinzipien der Südtirol-Autonmie, die zäh errungen werden mussten und unsere Existenz als ethnische Minderheit begründen. 2.) Entgegen der Intentionen der Erfinder des Autonomiekonvents gibt es heute in Südtirol eine weit verbreitete Sehnsucht nach mehr Unabhängigkeit von Rom und keine Notwendigkeit, an der betsehenden Südtirol-Autonomie herumzupfuschen, wenn dann am Ende nicht mehr Unabhängigkeit von Italien steht. Dieses Experiment will kein Südtiroler eingehen.

Einziger Sinn und Zweck des Autonomiekonvents kann deshalb nur sein, dass Südtirol unabhängiger wird, dass man mit Rom über mehr Kompetenzen verhandelt, dass man diese Kompetenzen auch bekommt und ansonsten Konsequenzen zieht und dass man die Autonomie bis hin zur Unabhängigkeit ausbaut und damit ein neues Südtiroler Heimatgefühl ohne Italien schafft. Wenn am Ende dieses Prozesses, der sich so schön "Partizipation" nennt, nicht eine wirkliche Bürgerbeteiligung steht, wo das Südtiroler Volk als wahlberechtigte Bevölkerung über ihre Zukunftsperspektiven entscheidet und nicht irgendwelche selbst ernannte und politisch opportune "Experten", dann ist "Partizipation" nur ein leeres Wort, das für das Gegenteil von Mitbestimmung, Selbstbestimmung und Bürgerbeteiligung steht. Südtirol ist heute weit genug, um über die eigene Zukunft als italienische Provinz oder als eigenständiges Land oder als Teil Österreichs selbst zu bestimmen - ohne Bevormundung durch die Politik.

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Michael Demanega, geboren am 1. Juni 1986 in Bozen, wohnhaft in Salurn und Wien, technisches Studium in Trient und Wien, Interessen: Politik, Kultur, Technik, Südtirol.