Stärkung der Identität

Bei der ersten Veranstaltung in der EURAC wurde, wohl entgegen den allgemeinen Erwartungen, eine Beibehaltung bzw. Stärkung der Identität der Volksgruppen gewünscht.
Ich wünsche mir ebenfalls, dass unser Land seine vielfältige Kultur beibehält, die maßgeblich durch die Präsenz des deutschen, ladinischen und italienischen Elementes bestimmt wird.
Dies macht unser Land so unverwechselbar und interessant!
Garant dafür ist unsere deutsche Schule. Als junger Student in Österreich bin ich froh, dass ich mich dort genauso zuhause fühle wie hier in Südtirol und dass der deutsche Sprach- und Kulturraum kein „Ausland“ für uns ist. Fremdsprachenkenntnisse sind wichtig, doch nicht alleine ausschlaggebend. Und hier gäbe es genügend Potential, indem man z.B. die von der von der PISA-Studie geforderte Kompetenzorientierung richtig umsetzt und die Schüler auf den Gebrauch der beiden Sprachen im Alltag vorbereitet. Es sind genügend Unterrichtsstunden vorhanden, um den Schülern das Erlernen von Fremdsprachen zu ermöglichen. An der Didaktik muss gefeilt werden.
Nicht an den Grundpfeilern unserer Autonomie!
Der Autonomiekonvent sollte danach trachten, uns Südtirolern ein Mehr an Selbständigkeit zu bringen, nicht eine Verwässerung des Minderheitenschutzes, auf den wir so lange angewiesen sein werden, wie wir bei Italien sind. Überlegungen in Richtung Zusammenarbeit mit Nord-, Ost- und Welschtirol wären eine wichtige Aufgabe des Autonomiekonventes. Eine Präambel für das neue Autonomiestatut könnte hier wichtige Weichenstellungen geben. Man könnte dort ein Bekenntnis zur geistig-kulturellen Einheit des historischen Tirols einbringen. Dies wäre grenzüberschreitend, von hohem symbolischen Gehalt und zweifelsohne im besten Sinne europäisch. Man könnte ein Bekenntnis zu den drei Volksgruppen einbringen, das von gegenseitiger Wertschätzung gekennzeichnet ist. Dies wäre ein schönes Zeichen, dass jede Volksgruppe in ihrer Eigenheit anerkannt wird. Man könnte ein Bekenntnis zum friedlichen Zusammenleben und Zusammenwirken dieser drei Volksgruppen einbringen, die gemeinsam, in Bewusstsein der Verschiedenheit (die ja erst den Reichtum unseres Landes ausmacht!) für eine erfolgreiche Zukunft arbeiten. Dies wäre mein Wunsch an den Konvent.

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Geboren in Bozen, Jahrgang 1995, derzeit Student der Politkwissenschaften an der Universität Innsbruck.